Glossar

10.08.2023

Provider Lock-in

Vendor Lock-in tritt auf, wenn ein Kunde stark von einem bestimmten Service Anbieter abhängig wird und aufgrund der damit verbundenen Kosten nicht zu einem anderen Anbieter oder Konkurrenten wechseln kann.

Im Kontext von Zahlungen kann Vendor Lock-in auftreten, wenn ein Händler stark von einem bestimmten Payment Service Provider oder Acquirer abhängig wird. Obwohl der Wechsel zu einem anderen Provider verlockend sein kann, können die Kosten für die Integration und Migration zu einem neuen Anbieter hinderlich sein.

Funktionen wie card-on-file Zahlungen können an einen bestimmten Provider gebunden sein, da die tokenisierte Zahlungsinstrumente in dessen exklusivem Vault gespeichert werden. Der Wechsel des Providers erfordert in diesem Fall eine reibungslose Migration der tokenisierten Zahlungsdetails an den neuen Provider oder die erneute Eingabe der gespeicherten Zahlungsinformationen durch bestehende Kunden, was wiederum die Abwanderung erhöhen kann. Die letztere Option ist die einzige Möglichkeit, wenn der Payment Provider das Geschäft eingestellt hat und der Merchant die Tokens nicht mehr migrieren kann.

Die Abhängigkeit von einem einzigen Payment Provider birgt verschiedene Risiken. Vor allem, wenn dieser Provider sein Geschäft einstellt, kann auch das Geschäft des Merchants gefährdet sein. Der Wirecard-Skandal verdeutlicht das Risiko, sich auf einen einzigen Payment Provider zu verlassen. Provider können auch von einem neuen Eigentümer mit einer anderen Geschäftsstrategie übernommen werden, was zur Vertragsbeendigung führt und die Notwendigkeit einer kurzfristigen Suche nach einem neuen Provider zur Folge hat.

Die Bindung an einen bestimmten Payment-Anbieter bedeutet, dass ein Merchant nicht von den Vorteilen eines anderen Providers profitieren kann. Während ein anderer Provider möglicherweise attraktivere Bedingungen bietet oder lokale Acquiring Services in einer bestimmten Region mit höheren Autorisierungsraten anbietet, ist der Merchant weiterhin an seinen aktuellen Provider gebunden, um weiterhin Legacy-Kunden zu bedienen, z. B. für card-on-file Transaktionen. Während Token zwischen Providern migriert werden können, erfordert dieser Prozess Zeit und Zusammenarbeit sowohl von den alten als auch den neuen Providern des Merchants.

Darüber hinaus ist es bei der Abhängigkeit von einem bestimmten Provider aufgrund der Tokenisierung nicht möglich, eine fehlgeschlagene Transaktion über einen anderen Provider umzuleiten. Dies kann sich negativ auf das Ergebnis des Merchants auswirken, da Transaktionen, die von Providern “soft delcined” bzw. eine "weiche" Ablehnung erhalten, nicht durch den wiederholten Versuch bei einem anderen Provider wiederhergestellt werden können.

Merchants können die Bindung an einen einzelnen Payment Provider vermeiden, indem sie mehrere Payment Provider integrieren, die dieselben Zahlungsmethoden abwickeln, und dabei Tokens verwenden, die mit jedem Provider verwendet werden können. Hier bietet Payment Orchestration eine Lösung. Die Tokenisierung erfolgt durch die Payment Orchestration Platform selbst, und die Zahlungsinstrumente werden in der Plattform gespeichert, anstatt bei einzelnen PSPs.

Dies ermöglicht die Verwendung desselben tokenisierten Zahlungsinstruments (z. B. Kreditkarte oder digitale Wallets) für Transaktionen, die über jeden Payment Provider abgewickelt werden, der in die Payment Orchestration Platform integriert ist.

Dies hat zusätzliche Vorteile. Wenn ein Provider vorübergehend nicht verfügbar ist oder das Geschäft einstellt, kann der Merchant Transaktionen über einen anderen Provider ohne Unterbrechungen weiterverarbeiten. Für den Verbraucher läuft alles wie gewohnt ab. Darüber hinaus erfordert die Integration neuer Provider oder das Hinzufügen neuer Zahlungsoptionen bei einem neuen Anbieter dank der API der Payment Orchestration Platform keiner zusätzlichen Entwicklung. Die API wurde bereits integriert, und neue Payment Provider können innerhalb weniger Minuten online geschaltet werden, vorausgesetzt, es wurde ein Vertrag mit dem Provider abgeschlossen.

IXOPAY bietet seine eigenen Tokenisierungs- und Vaulting Dienste an. Das bedeutet, dass Merchants die Zahlungsdetails ihrer Kunden in IXOPAY tokenisieren und speichern können. Mit Hunderten von Providern, die über eine einzige API mit IXOPAY verbunden sind, können Merchants problemlos neue Provider hinzufügen, bei Bedarf zu einem Provider mit attraktiveren Bedingungen wechseln und die volle Kontrolle über ihre Zahlungskonfiguration behalten. Dies kann auch bei Verhandlungen mit Providern von Vorteil sein, da die Kosten für den Wechsel zu einem neuen Provider viel niedriger sind und das Geschäft des Merchants nicht durch den Wechsel leidet. Dies verschiebt das Machtverhältnis vom Provider zum Merchant.

Darüber hinaus erleichtert die Verwendung einer Payment Orchestration Platform wie IXOPAY die Implementierung von Kaskaden- und Fallback- bzw. Ausweichoptionen. Wenn eine Transaktion von einem Provider abgelehnt wird, kann der Merchant die Transaktion mit einem anderen Provider erneut versuchen. Dies kann dazu führen, dass eine erhebliche Anzahl von Transaktionen wiederhergestellt wird, die sonst verloren gehen würden. Dieser Ansatz ist nicht möglich, wenn das Zahlungsinstrument selbst beim Provider tokenisiert ist.

IXOPAY ist völlig Provider-neutral. Alle Transaktionen werden von IXOPAY unabhängig vom Provider gleich behandelt. Ohne Anreize, Transaktionen an einen bestimmten Provider weiterzuleiten, und mit einer Tokenisierung der Zahlungsinstrumente, die von der Plattform selbst verwaltet wird, können Merchants frei wählen, welche Payment Provider sie für eine individuelle Transaktion nutzen möchten.

IXOPAY kann Ihnen dabei helfen, Ihre bestehenden Tokens in IXOPAY zu migrieren. IXOPAY hat auch Prozesse implementiert, die es Merchants ermöglichen, ihre Tokens von IXOPAY zu exportieren. Dies stellt sicher, dass Merchants nicht an IXOPAY gebunden sind.