Glossar

19.03.2024

BNPL

"BNPL" steht für "Buy Now, Pay Later" (dt.: "Kaufe jetzt, zahle später"). Es handelt sich dabei um eine Finanzierungsoption, die es Käufern ermöglicht, Produkte oder Dienstleistungen sofort zu erwerben, den Kaufpreis jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt in Raten zu bezahlen.

"BNPL" steht für "Buy Now, Pay Later", was auf Deutsch so viel bedeutet wie "Kaufe jetzt, zahle später". BNPL ermöglicht es Verbrauchern, Produkte oder Dienstleistungen sofort zu erwerben, den Kaufpreis jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt in Raten zu begleichen. BNPL ist besonders bei Online-Einkäufen beliebt und wird oft von spezialisierten BNPL-Providern bereitgestellt, die mit verschiedenen Händlern zusammenarbeiten. Normale Ratenkredite werden hingegen von Finanzinstituten wie Banken und Kreditgenossenschaften angeboten.

BNPL-Vereinbarungen werden in der Regel von Einzelhändlern angeboten und ermöglichen es Verbrauchern, Einkäufe zu tätigen und sie über einen festgelegten Zeitraum in Raten zu bezahlen, zumeist zinsfrei. Wenn ein Kunde einen Einkauf mit der BNPL Zahlungsmethode tätigt, stellt der BNPL-Provider einen Kredit an diesen aus und bezahlt den jeweiligen Betrag direkt an den Merchant. Diese flexible und zinsfreie Ratenzahlung macht BNPL attraktiv und erleichtert den Zugang zu Produkten, insbesondere für Personen mit begrenztem Budget. Produkte können erworben werden, ohne direkt den vollen Betrag bezahlen zu müssen.  

Es kann aber auch ein Kredit für die Abzahlung aufgenommen werden, der in der Regel für Waren mit höheren Beträgen angeboten wird und nach und nach in Raten abbezahlt wird. 

Eine der Hauptunterschiede zwischen BNPL und normalen Ratenkrediten liegt im Zinssatz. BNPL-Pläne berechnen in der Regel keine Zinsen, während Ratenkredite oft relativ niedrige Zinssätze haben. BNPL-Pläne haben dafür jedoch oft kürzere Rückzahlungsfristen und höhere Strafgebühren bei ausbleibenden Zahlungen als Ratenkredite. Typischerweise funktionieren solche Point-of-Sale-Ratenkredite wie folgt:

  1. Verbraucher tätigen einen Einkauf bei einem Händler und wählen an der Kasse die Option "Jetzt kaufen, später zahlen".
  2. Wenn der Kredit genehmigt wird, begleicht der BNPL-Provider stellvertretend für den Verbraucher den Betrag und der Händler erhält sein Geld. Der Verbraucher muss lediglich eine kleine Anzahlung leisten, beispielsweise 25 % des Gesamtkaufbetrags, der an den BNPL-Anbieter gezahlt wird.
  3. Der Restbetrag wird dann in mehreren Raten ohne Zinsen beglichen. Üblicherweise gibt es einen festen Rückzahlungsplan über mehrere Wochen oder Monate. Die Höhe der einzelnen Zahlungen wird vorab festgelegt und bleibt konstant.

Grundlegend haben alle Verbraucher Anspruch auf die Nutzung eines BNPL-Dienstes.

Viele BNPL-Anbieter versuchen nämlich, ihre Dienste für eine breitere Zielgruppe zugänglich zu machen und bieten daher auch Optionen für Kunden mit geringerer Bonität an. 

Statt einer umfassenden Bonitätsprüfung führen Anbieter von BNPL lediglich eine vereinfachte Form der Käuferprüfung durch. Diese Prüfungen werden nicht an Kreditauskunfteien gemeldet und haben somit keine Auswirkungen auf die Kreditwürdigkeit oder Kreditakte des Käufers.

Einige Anbieter setzen auf alternative Bewertungsmethoden, wie zum Beispiel die Berücksichtigung von Transaktionshistorien und Einkommensquellen, um auch Kunden ohne traditionelle Kreditgeschichte einzubeziehen. Dies ermöglicht Menschen mit begrenzter oder keiner Kreditgeschichte den Zugang zu BNPL-Optionen, was insbesondere für junge Erwachsene oder Personen ohne ausreichende Kreditvergangenheit von Vorteil sein kann. Auch Verbraucher, die zuvor von anderen Kreditoptionen abgelehnt wurden, erhalten so die Möglichkeit zur Finanzierung eines Kaufes. Aber genau hier versteckt sich auch das Risiko von BNPL. 

Obwohl BNPL viele Vorteile für Verbraucher bietet, sind auch Risiken damit verbunden wie mögliche Schuldenakkumulation, versteckte Gebühren oder Zinsen bei verspäteten Zahlungen. Kunden sollten sich daher bewusst sein, dass eine sorgfältige Planung und regelmäßige Überprüfung der Zahlungsvereinbarungen wichtig sind.

Für Händler hingegen sind die Risiken weit geringer. Wird eine Rate nicht rechtzeitig bezahlt, bekommt der Händler das in der Regel gar nicht mit, da der BNPL-Provider den zu bezahlenden Betrag bereits an den Händler überwiesen hat. Verbraucher nehmen beim Kauf via BNPL den Kredit nicht beim Händler, sondern beim BNPL-Provider selbst, der für die Summe stellvertretend bürgt. Das Risiko wird somit einzig vom BNPL-Anbieter getragen. Es bestehen jedoch eine kleine Auswahl an anderen Risiken für Merchants: 

  • Abhängigkeit von Dritten: Indem ein BNPL Dienstleister zwischen den Kaufprozess geschaltet wird, wird ein Merchant auch gewissermaßen abhängig von dessen Zuverlässigkeit und Sicherheit. Störungen oder Sicherheitsverletzungen bei BNPL-Anbietern können sich negativ auf das Geschäft der Händler auswirken.
  • Erhöhtes Risiko von Rücksendungen: Da BNPL erlaubt, Produkte noch vor der Bezahlung zu testen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Kunden vermehrt Einkäufe tätigen und diese anschließend zurückschicken, da die finanzielle Belastung vorerst ausbleibt und größere Bestellungen so ermöglicht werden. Das bedeutet einen höheren Arbeitsaufwand und einen größeren Kostenaufwand für Merchants.

Zu den populären BNPL-Anbietern gehören Unternehmen wie Klarna, Afterpay, Affirm und Zip. Diese Plattformen bieten verschiedene Zahlungsoptionen und Partnerschaften mit Händlern an, um den Kunden eine vielfältige Auswahl zu bieten. Aber auch Payment Provider wie PayPal bieten mittlerweile BNPL-Dienste an, die mit nur einem Klick während des Checkouts ausgewählt werden können. Als Merchant hängt die Wahl des richtigen Anbieters von der Art der Artikel, dem Preis und dem Kundenstamm sowie dessen geographischer Lage ab. Grundlegend sollte auf die folgenden Aspekte bei der Wahl des Anbieters geachtet werden:

  • Rückzahlungsbedingungen: BNPL-Anbieter bieten verschiedene Ratenzahlungspläne und Laufzeiten an, die von einigen Wochen bis zu mehreren Jahren reichen. Wenn Ihr Unternehmen in der Regel einen hohen durchschnittlichen Auftragswert hat, sollten Sie sich nach Anbietern umsehen, die die Rückzahlung über einen längeren Zeitraum anbieten, z.B. 6 Monate. Unternehmen mit einem niedrigeren durchschnittlichen Auftragswert können dagegen möglicherweise weniger Raten über einen kürzeren Zeitraum anbieten, z.B. 4 Raten über 6 Wochen.
  • Kreditrahmen: Jeder Kunde hat ein anderes Ausgabenlimit, das sich nach seinem Verbrauch, seiner Kreditwürdigkeit und/oder seinem Zahlungsverhalten richtet, aber einige BNPL-Anbieter haben Mindest- und Höchstkreditlimits. Auch hier sollten Sie den durchschnittlichen Bestellwert ermitteln und einen Anbieter wählen, der einen ausreichenden Kreditrahmen bietet, damit die Kunden erfolgreich einkaufen können.