Glossar

21.09.2023

Direct Debit

Ein Direct Debit, auch bekannt als Lastschrift, ermöglicht es, Beträge automatisch vom Bankkonto des Verbrauchers abzubuchen. Der abgebuchte Betrag kann variieren, wodurch sich diese Methode besonders für regelmäßige Zahlungen eignet, deren Wert sich ändern kann, wie beispielsweise bei Stromrechnungen oder Mobilfunktarifen.

Direct Debit, oder Lastschriftverfahren, ist eine Methode des elektronischen Zahlungsverkehrs, bei der ein Zahlungsempfänger (z. B. ein Unternehmen) via Einzugsermächtigung autorisiert ist, wiederkehrende Zahlungen von einem Bankkonto des Zahlungspflichtigen abzubuchen. Bevor ein Unternehmen jedoch Geld abbuchen darf, muss der Verbraucher zunächst ein sogenanntes Mandat erteilen, das die wiederkehrenden Abbuchungen autorisiert. Der Betrag kann dabei variieren und seinen Wert ändern, was Direct Debit Payments ideal für regelmäßige Zahlungen wie Stromrechnungen, Mietzahlungen oder Handytarife macht.   

Wie Lastschriften abgewickelt werden, ist von Region zu Region unterschiedlich. Sobald der Verkäufer das Mandat erhält, muss er den Kunden über den jeweiligen Zahlungsbetrag informieren und bei seiner Bank einen Antrag auf Abbuchung stellen. Nachdem dieser Antrag bearbeitet wurde, wird der Betrag vom Kundenkonto auf das Konto des Verkäufers überwiesen.

Lastschriftverfahren können auch für B2B-Transaktionen (Business-to-Business) genutzt werden. Das B2B SEPA-Lastschriftverfahren kommt zum Einsatz, wenn beide Parteien, sowohl Gläubiger als auch Schuldner, Unternehmen sind. Dieses System zeichnet sich durch kürzere Bearbeitungszeiten und eingeschränkte Rückerstattungen aus, denn die Bank des Zahlers muss durch den Abgleich mit den Mandatsinformationen die Autorisierung der Abbuchung gewährleisten. Sollte die Transaktion ohne gültiges Mandat stattfinden, kann die Lastschrift wie bei jeder anderen SEPA-Lastschrift innerhalb von 13 Monaten rückgängig gemacht werden.

Direct Debits werden in vielen Regionen angeboten, darunter in der EU, UK, den USA, Kanada, Australien, Brasilien, Südafrika und viele mehr. Jedes Land bzw. jede Region nutzt dabei sein eigenes Bankennetzwerk für die Abwicklung von Lastschriften:

In Europa sind SEPA-Lastschriften (Single Euro Payments Area) für alle Lastschriften in der Währung Euro verpflichtend. In den USA wiederum bedeutet Lastschrift in der Regel eine Automated Clearing House (ACH)-Überweisung zwischen Bankkonten, während im Vereinigten Königreich Direct Debits über die Bankers' Automated Clearing Services (Bacs) abgewickelt werden.

Direct Debits bieten folgende Vorteile:

  • Sie eignen sich hervorragend für regelmäßige Zahlungen, insbesondere wenn der fällige Betrag von Zahlung zu Zahlung variieren kann, z. B. bei Telefonrechnungen.
  • Sie sind pro Transaktion deutlich billiger als die Zahlung per Kredit- oder Debitkarte.
  • Im Gegensatz zu Kredit- oder Debitkarten haben sie kein Verfallsdatum, wodurch die Häufigkeit der fehlgeschlagenen Zahlungen reduziert wird.
  • Verbraucher sind vor Betrug und fehlerhaften Zahlungen geschützt.
  • Sind Lastschriftverfahren einmal aktiv, müssen sich Verbraucher nicht weiter darum kümmern. Zahlungen werden nicht mehr manuell vorgenommen, sondern automatisiert. Sie vereinfachen so nicht nur den Alltag, sondern vermeiden auch versäumte Zahlungen und damit einhergehende Nachteile. 

Direct Debits haben einige Nachteile:

  • Die Bearbeitung von Lastschriften dauert in der Regel mehrere Tage, auch wenn dies nicht immer der Fall ist.
  • Lastschriften sind davon abhängig, dass der Verbraucher genügend Guthaben auf seinem Bankkonto hat, um die Abbuchung zu decken.
  • Verbraucher können vergessen, dass sie eine Lastschrift autorisiert haben, oder den Empfänger nicht erkennen (z. B. bei einer Mutter- oder Holdinggesellschaft mit anderem Namen) und die Abbuchung bei ihrer Bank anfechten.

Eine Banküberweisung wird von der Partei initiiert, die eine Zahlung leistet, während eine Lastschrift von der Partei veranlasst wird, die die Zahlung erhält.

Bei einer Überweisung kann es sich sowohl um eine einmalige Überweisung als auch um eine wiederkehrende Zahlung (über einen Dauerauftrag) desselben Betrags handeln. Bei einer Lastschrift hingegen wird ein Konto regelmäßig belastet, der Betrag kann jedoch variieren, z. B. basierend auf der verbrauchten Strommenge oder den im Abrechnungszeitraum getätigten Telefonminuten.