Glossar

22.11.2022

Know Your Customer (KYC)

Unter KYC versteht man die Überprüfung, ob ein Kunde derjenige ist, für den er sich ausgibt, und ob ein Finanzunternehmen in der Lage ist, mit diesem Kunden legal Geschäfte zu tätigen. Die Wurzeln von KYC liegen in der Gesetzgebung, die die Anforderungen an Finanzunternehmen zum Schutz vor Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung festlegt.

Unter KYC versteht man die Überprüfung, ob ein Kunde derjenige ist, für den er sich ausgibt, und ob ein Finanzunternehmen in der Lage ist, mit diesem Kunden legal Geschäfte zu tätigen. Die Wurzeln von KYC liegen in der Gesetzgebung, die die Anforderungen an Finanzunternehmen zum Schutz vor Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung festlegt. Dazu gehören u. a. der USA Patriot Act und die europäische Anti-Money Laundering Directive.

Die KYC-Verfahren müssen ab dem Beginn jeder Geschäftsbeziehung befolgt werden. Dazu gehört die Überprüfung der Identität des Kunden im Rahmen eines Kundenidentifizierungsprogramms (CIP). Im Falle von Unternehmen umfasst dies auch die Identifizierung der Eigentumsverhältnisse und des wirtschaftlich Berechtigten (UBO) der Organisation. Kunden, Organisationen oder UBOs dürfen nicht auf Sanktionslisten stehen. Weitere Schritte sind die Identifizierung der Geschäftstätigkeit des Kunden, die Überprüfung einer legitimen Finanzierungsquelle und die Bewertung des Geldwäscherisikos. Alle diese Schritte sind Teil der wirtschaftlichen Sorgfaltspflicht. 

Dieser Prozess endet nicht mit dem Onboarding des Kunden, sondern ist fortlaufend. Je nach Risikoprofil muss der Kunde regelmäßig überprüft werden, wobei Kunden mit höherem Risiko häufiger überprüft werden müssen.

Generell gilt KYC für Finanz- und Kreditinstitute, wobei diese Definition weit gefasst ist. So schreibt die EU beispielsweise eine Obergrenze von 50 EUR für den Wert von anonymen Prepaid-Karten vor, die verkauft werden dürfen. Damit soll verhindert werden, dass diese Karten für illegale Zwecke missbraucht werden.

Die Gesetzgebung zu KYC unterscheidet sich von Land zu Land. Zwei der wichtigsten Gesetze sind der USA Patriot Act und die Anti-Geldwäsche-Richtlinie der EU.

Die Anti-Geldwäsche-Richtlinie der EU bezieht sich auf "verpflichtete Unternehmen", die KYC durchführen müssen. Dazu gehören Versicherungsgesellschaften, Wertpapierfirmen, Kreditinstitute und Finanzdienstleister. Mit der jüngsten Aktualisierung der Richtlinie, der Anti-Geldwäsche-Richtlinie 5, wurden auch Wallet-Anbieter und Krypto-Unternehmen in die Liste der Verpflichteten aufgenommen.

In den USA gilt der Patriot Act für Banken und Finanzinstitute, einschließlich solcher mit Sitz in anderen Ländern, die Korrespondenzbanken bei Banken und Finanzinstituten in den USA unterhalten.

Beim Onboarding von Händlern müssen die Zahlungsdienstleister Informationen über diesen sammeln. Die Informationen werden im Anschluss verwendet, um die Identität des Merchants zu überprüfen, z. B. anhand von staatlichen und branchenspezifischen Datenbanken. 

Der Anbieter muss nicht nur die Identität des Händlers feststellen, sondern auch sicherstellen, dass dieser nicht auf einer Sanktions- oder Überwachungsliste steht. Dazu gehören Listen wie die MATCH-Liste (Member Alert to Control High Risk Merchants) von Mastercard, eine Sammlung von Merchants, die von anderen Zahlungsanbietern gesperrt wurden.

eKYC steht für "elektronische KYC". Es bezieht sich auf den Prozess der Nutzung des Internets oder anderer digitaler Mittel, um die Identität eines Kunden zu überprüfen. Erforderliche Dokumente können digital eingereicht und die Identität einer Person mit einer Vielzahl von Methoden festgestellt werden. Dazu gehören die Video- oder Fotoüberprüfung in Verbindung mit einem physischen Ausweis oder die rein elektronische Überprüfung mit elektronischen Signaturen.